
Norbert Kiss triumphiert erneut
Truck-Racing-Drama und Teamgeist auf höchstem Niveau.
Die Goodyear FIA European Truck Racing Championship bot am Wochenende Motorsport der Extraklasse: Norbert Kiss setzte seine beeindruckende Siegesserie fort und dominierte trotz eines turbulenten Rennverlaufs, der von einer längeren Unterbrechung und außergewöhnlichem Sportsgeist geprägt war.
Rennstart und frühes Drama
Schon beim Start ließ Kiss keine Zweifel an seiner Favoritenrolle aufkommen und verteidigte souverän die Führung in der ersten Kurve. Hinter ihm entwickelte sich ein spannender Zweikampf: Antonio Albacete behauptete sich gegen einen angriffslustigen Jochen Hahn und hielt Platz zwei.
Doch bereits in der Anfangsphase kam es zu einem folgenschweren Zwischenfall: René Reinert wurde nach Kontakt mit Bradley Smith und John Newell gedreht, sein Truck schwer beschädigt und mit doppeltem Vorderachsplatten nicht mehr fahrbereit. Die Rennleitung unterbrach das Rennen mit der roten Flagge – eine 20-minütige Pause folgte, in der die Boxengassen zum Zentrum eines außergewöhnlichen Moments wurden.
#OneTruckFamily: Teamgeist im Fahrerlager
Was Truck Racing auszeichnet, zeigte sich eindrucksvoll in dieser Unterbrechung: Mechaniker mehrerer Teams eilten Don’t Touch Racing zu Hilfe, um Smiths stark beschädigten Truck in Rekordzeit wieder rennfertig zu machen – alles unter Aufsicht der FIA. Dank dieser gemeinsamen Anstrengung konnte Smith pünktlich zum Neustart wieder ins Rennen gehen. Der Vorfall wurde nach dem Rennen an die Sportkommissare zur weiteren Klärung übergeben[1].
Zweiter Start, packende Duelle und späte Action
Beim Restart ließ Kiss erneut nichts anbrennen und setzte sich sofort ab. Während Albacete diesmal härter gegen Hahn kämpfen musste, beruhigte sich das Feld zunächst – doch in den letzten drei Runden entbrannte das Renngeschehen erneut.
Jochen Hahn setzte alles daran, Albacete den zweiten Platz abzujagen. In Runde neun gelang ihm das entscheidende Manöver: Außen an Albacete vorbei, nutzte er den Switchback in der Schikane und übernahm Platz zwei. Albacete musste sich mit Rang drei zufriedengeben.
Sascha Lenz und Lukas Hahn fuhren solide Rennen und belegten die Plätze vier und fünf, wobei Lukas Hahn einen weiteren Chrome-Klassensieg feiern konnte.
Spannung bis zur Zielflagge
Hinter den Top-Fahrern verteidigte Steffi Halm mit einer perfekten Defensivleistung Platz sechs gegen einen drängenden José Eduardo Rodrigues. Mark Taylor sicherte sich mit einer geduldigen Fahrt Chrome P2 und damit die Pole für das letzte Rennen des Wochenendes.
John Newell, nach dem Startunfall zurückgefallen, kämpfte sich auf das Chrome-Podium (P9 gesamt) zurück. Ein Feuer im Truck von Clemens Hecker zwang diesen kurz vor Schluss zur Aufgabe, dennoch reichte es noch für Platz zehn.
Im Mittelfeld lieferten sich Luke Garrett, der wiedererstarkte Smith und Luis Recuenco ein packendes Duell. Recuenco versuchte ein gewagtes Doppelüberholmanöver, landete jedoch im Kiesbett und verlor alle zuvor gewonnenen Positionen.